Jesús Díaz

Jesús Díaz, geboren im Oktober 1941 in Havanna. Wuchs im dortigen Arbeiterviertel Luyanó in sehr armen Verhältnissen auf. Seit seinen Studentenjahren engagierte er sich für die kubanische Revolution unter Fidel Castro. Er kämpfte gegen die revolutionsfeindlichen Freischärler in der Sierra de Escambray, nahm 1961/62 an einem Kurs des kubanischen Außenministeriums für internationale Politik teil, arbeitete in der Lateinamerika-Sektion des kubanischen Instituts für Völkerfreundschaft (1962), leitete den Kulturteil der Staatszeitung „Juventud Rebelde“ (1965/66) und unterrichtete 1963–1971 an der philosophischen Fakultät der Universität von Havanna (marxistische) Philosophie. 1968 trat Díaz in die Kommunistische Partei Kubas ein, wurde jedoch zunehmend kritischer gegenüber deren dogmatischem Kurs. Um Konflikte mit der Zensur zu vermeiden, arbeitete er seit 1971 am Nationalen Filminstitut Kubas (ICAIC) als Regisseur und Drehbuchschreiber. 1991 kam Díaz als Stipendiat nach Berlin, wo er u.a. an der Filmhochschule unterrichtete. 1992 wurde er aus dem kubanischen Schriftstellerverband ausgeschlossen und vom kubanischen Kulturminister Hart scharf attackiert, nachdem er in Zürich deutliche Kritik an Fidel Castros Losung „Sozialismus oder Tod“ geäußert hatte. Seitdem lebte Díaz im Exil, zunächst in Berlin, seit 1994 in Madrid. Dort realisierte er sein großes Projekt, die Gründung der Kulturzeitschrift „Encuentro de la Cultura Cubana“ (Begegnung der kubanischen Kultur), die ...